Endlich war es soweit, nachdem alle anderen geplanten Dogtrekkings entweder abgesagt oder verschoben wurden konnten wir am Dogtrekking Harz starten. Zum ersten Mal war es der Hike mit etwas über
60km in einer Gegend die wir - auch aufgrund der geografischen Lage - noch nicht kannten.
So fuhren wir morgens um halb 8 bei Anita los, holten uns in der nahe gelegenen Bäckerei unser Frühstück und ab in den Norden. Das neue alte Wohnmobil hat so mit uns zum ersten Mal eine so lange
Strecke gefahren. Wir waren zwar nicht besonders schnell unterwegs, dafür aber sehr komfortabel, auch für die Hunde die es sich bequem machen konnten. Der eine oder andere Stau und drei
Pipi-Stops hielten uns zusätzlich etwas auf. Nichts desto trotz kamen wir um 18:40Uhr in Osterode auf dem Campingplatz Eulenburg an, konnten rasch durchatmen, Hunde rauslassen und waren pünktlich
um 19Uhr für die Besprechung am Treffpunkt.
Nach der Info und dem Abholen des Start-Goodie-Bags (danke dafür!) haben wir noch eine kleine Runde mit den Hunden gedreht. Anschliessend wurde alles vorbereitet für den Samstag, die Rucksäcke bis
auf‘s Picnic gepackt und abgeglichen, wer was an Wasser/Futter dabei hat und ob auch sonst alles dabei ist. Danach eine ordentliche Portion Nudeln mit Tomatensauce gegessen, die Hunde gefüttert
welche sich über ein Rest Nudeln gefreut habe und um 22:30Uhr ab ins Bett!
Wie am Vorabend vereinbart klingelten unsere Wecker um 5Uhr in der früh, Ziel war es spätestens um 6Uhr los zu laufen. So ist Mathias um zehn nach 5 Aufgestanden und hat erstmal Ronja zu Anita ins
Kajütenbett hochgehoben, dass es dann natürlich eine ausgührliche Kuschelrunde bedurfte ist klar. Aber es hatte für alle Vorteile, so konnte Mathias in Ruhe Kaffee kochen und sein Frühstück
vorbereiten ;-) Wie es halt so ist, mit Frühstück, Hunde füttern, Anziehen, Picnic einpacken, nochmal kontrollieren ob wirklich alles dabei ist wurde es 6:41 bis wir bei strahlend blauem Himmel unser
Start-Selfie machen und losaufen konnten.
Zuerst folgten wir ca. einen Kilometer der Landstrasse um dann rechts in den Wald abzubiegen in Richtung des ersten Checkpoints. Diese waren Stempelstellen der Harzer Wandernadel. Da diese schon
vorab bekannt gegeben wurden hat Anita diese bereits auf die Karte übertragen so wussten wir ungefähr wo sich diese befanden. Denn in der Vorbereitung haben wir die Route von Komoot auf welchem das
HDT-Team die Strecke geplant hat auf Bergfex übertragen, mit welchem wir unsere Routen immer tracken und zusätzlich die Bergfex-Karte ausgedruckt um unterwegs nicht ständig auf‘s Handy blicken zu
müssen. So war auch ziemlich bald schon die Erste (143 Köte Schindelnopf) gefunden, Foto gemacht und Stempelchen gesetzt.
Weiter ging es auf dem „Nasser Weg“ der seinem Namen alle Ehre machte. Wir waren richtig happy, dass es nicht regnete, weil es stellenweise echt rutschig und nass war, teils mit Möglichkeit um
auszuweichen, teils nicht. So holte sich Mathias „schwupps - platsch“ ne matschbraune Pobacke, ansonsten blieb alles heil :-) Irgendwann wechselte der Nasse Weg dann in den Ackerfastweg,welcher zwar
auch nass aber deutlich breiter war. Dieser führte durch lichten Wald (der Borkenkäfer hat im Harz sehr heftig zugeschlagen!) neben Blaubeersträucher und Heidekraut vorbei zur Hanskühneburg und somit
auch zum nächsten Checkpoint (144 Gasthof Hanskühneburg). Es war nun reger Dogtrekker-Verkehr, einmal überholten wir, einmal wurden wir überholt was wiederum Akela veranlasste sich ordentlich in den
Zug zu legen. So machten wir da recht Tempo wobei Anita aktiver laufen musste da Ronja mit bedeutend weniger Zug läuft sals Akela die Lokomotive ;-)
Nach der Hanskühneburg ging es noch eine Weile auf einem richtig schönen Weg weiter mit teilweise richtig tollem Ausblick. Am Auerhahnplatz vorbei, runter zum Knochenplatz wo Mathias plötzlichbemerkt
dass sein Handy fehlt! Gut wir haben also die Hunde angebunden und er ist wieder zurück gelaufen. Wir wustrn zum Glück ziemlich genau wo wir zum letzten Mal ein Foto gemacht hatten. Es warendann etwa
300m zurück - Glück gehabt und ab da immer den Reissverschluss der Jackentasche zugemacht. Unweit davon war der nächate Checkpoint (147 Eleonorenblick).
Etwas weiter erreichten wir nun schon den Knotenpunkt wo wir von der Strecke auf die Extraschlaufe verliessen und dann wieder erreichen werden um den Weg welcher die Tour gemacht hatte weiter zu
gehen. So kraxelten wir über Wege mit vielen rutschigen Ästen mit dem Ziel, wenn wir oben auf dem Grossen Mittelberg sind eine Trinkpause zu machen. „Schwupps - patsch“ diesmal wars Anita die sich
hingelegt hat, sie ist mit dem Schuhbändel in einer abstehenden Wurzel hängengeblieven. Bis auf eine kleine Schramme am Knie ist nichts passiert. Einmal herzlich gelacht und High-Five, 1:1 im
hinfallen :-) Nun, wir haben ja irgend eine Bank und ein „sie sind jetzt oben auf dem Berg“ erwartet, stattdessen hörten wir schon die Strasse und waren dann gleich auch schon beim Dammhaus. Wie
erhofft gab es dann dort eine kurze Pause in der Gaststätte mit Kaffe. Es war nämlich nun kurz vor 12Uhr, wir etwas unterkoffeiniert und so langsam auch hungrig. Kaffee geschlürft gings weiter dem
Dammgraben (ein Teil des Harzer Hexenstiegs) entlang bis wir ein schönes Plätzchen mit Bank fanden und Mittagspause machten.
Nun folgten wir sehr zur Freude der Hunde, insbesondere Ronja, dem Dammgraben überquerten diesen einoge Male, liessen Ronja und Akela baden, Lucy hat der Sache nicht so ganz getraut. Und was sahenwir
da zwischen den Bäumen? Ein weiteres Stempelhäuschen (149 Kleiner Ocker) welches nicht gelistet war von der Orga. Nun wir liessen uns nicht beirren, wo’s Stempel hat werden Stempel gestempelt,dem
ÜBerblick halber aber auf die Rückseite der Kärtchen. Wir waren nunauf dem Weg zur Wolfswarte, haben einen kleinen Zusatzschlenker gemacht, da diese bereits auf Wegweisern ausgeschildert
war,allerdings - so merkten wir - nicht von dieser Seite wo wir hoch mussten.Auf dem richtigen Weg waren wir schon bald beim Buzterstieg angelangt. 1,5km zur Wolfswarte stand unten, na das ist ja
nichtmehr weit! Phuuu, aber er machte dem Namen alle Ehre denn man musste wirklich hochsteigen. Mathias hat wieder ordentlich Tempo gemacht bis Anita auf halber Strecke, wir dachten nämlich wir seien
schon oben, es war aber nur ein Querweg, drauf ansprach. Mathias grinste nur und zeigte auf Akela, der hatte wieder so richtig Bock und ist mit Mathias im Schlepptau „hochgeflogen“ :-) Lucy ohne Zug
nebenan und die beiden Mädels mit etwas mehr schnaufen hinterher (also vor Allem die Zweibeinige hat geschnauft).
Der Aufstieg hat sich aber sowas von gelohnt! Die Wolfswarte war zwar recht „überlaufen“ wir konnten uns aber bald ein Plätzchen ganz oben ergattern und eine nette Dame hat
unsunserGipfel-Wolfswarten-Foto gemacht. Zudem haben wir noch einen ehemaligen Musher getroffen welcher uns auf die Hunde angesprochen hat. Und die Hunde liessen sich bestaunen und beknuddeln. Somit
hatten wir die Hälfte der Strecke geschafft, ca. 30km! Wir holten uns unser Stempel (135 Wolfswarte) und klebten unser Kleberchen zu den vielen Anderen. Nun haben wir uns nochnals eine Pause
gegönnt,dieHunde kriegten was zu knabbern, wir tranken etwas und wechselten die Socken, nachdem der Aufstieg uns dampfende Füsse bescherte.
Nun folgten wir gute 2km einem wunderbar ausgebauten Weg, verpassten mit Schwung den Abzweiger und wurden nach knapp 50m prompt von Frölein-Bergfex angemeckert. Na dann, zurück und auf den verpassten
Single-Trail über richtig flauschig weichen mit Tannennadeln bedeckten Boden bis zur Harzhochstrasse. Dieser kurz gefolgt über einen Wanderparkplatz zum nächsten Singletrail der stetig und immer
steiniger werdend runter zum grossen Wehr führte. Ronja benahm sich vorzüglich, Akela durfte ein paarmal mehr ermahnt werden dass er für runter nicht so ziehen braucht und Lucy ist brav gefolgt.
Endlich geschafft, die Stempelstelle (146 Grosses Wehr) in Sicht!
Dann die Ernüchterung, der am Knotenpunkt gesehenen geteerten weg von welchem wir wussten dass wir da runter kommen werden war ab dem grossen Wehr und somit über 4km lang geteert. Da wir doch schon
etwas müder als auch schon waren war es für‘s Gemüt nicht ganz so zuträglich. So waren wir froh als wir bei Kilometer 40 den Knotenpunkt erreichten. Neuer Weg, neues Glück! Oder auch nicht, denn nach
der Strassenüberquerung und einem kurzen Anstieg führte der Weg für weitere knappe 4km eintönig und immer leicht steigend durch den Wald. Mathias fühlte so langsam je Fuss eine Blase an der Ferse,
Anita hatte müde Beine und das Snickers schon vorher unterwegs aufgegessen. Die Hunde waren nun auch merklich müder, besonders Lucy für welche es das erste Mal eine solche Distanz war. Die
Erleichterung war gross als die Stempelstele (138 Braunseck) erreicht war.
Nach einer Pause bei letzten Sonnenstrahlen und etwas unrundem anlaufen war das nächste Ziel der Bärenbrucher Teich. Bei sich bunt färbendem Himmel folgten wir dem Weg dahin. Verwirrenderweise war
allerdings auf keinem der Wegweiser etwas von ebendiesem angeschrieben. Erreicht haben wir ihn aber trotzdem und somit auch die nächste Stempelstelle (137 Bärenbrucher Teich).
Dem Ziegenberg Teich folgend neben Buntenbock vorbei liess die Konzentration langsam nach. Der nächste Abzweiger verpasst und kein Bock mehr (passt ja zum Ortsnamen) zum umkehren haben wir ein Ecken
mehr eingebaut um wieder auf den korrekten Weg zu gelangen. Dann war der Wurm drin, gleich zweimal zu früh links abgebogen und ein paar schweizer Kraftausdrücke später (Anita hat navigiert) waren wir
auf dem endlich richtigen Linksabzweiger. Nun wurde es auch allmählich Dunkel. Der aufgehende Fast-Vollmond leuchtete leider im Wald zu wenig. So war gut dass wir den nächsten Checkpoint (139
Kuckholzklippe) erreichten.
Die Stirnlampen ausgepackt übernahm nun Mathias mit Kompot die Navigation. Dies führte uns durch den Wald an einen Aussichtsturm mit bestimmt super Ausblick wenn man denn noch Motivation und
Tageslicht gehabt hätte um hoch zu steigen. Dann folgten wir (Beschilderung sagte Begehen auf eigene Gefahr) einem ziemlich steilen Singletrail, Anita mit Ronja vorneweg um Lucy und Akela etwas
auszubremsen und zack schon wieder falsch. Ein Blick auf die Papierkarte ergab dann aber dass es gar nicht soo falsch war. Wir hatten schon im Vorfeld drüber diskutiert ein grosses Stück absteigender
Singletrail zu unserer Sicherheit wegzulassen und auf die Landstrasse zu wechseln bis zum Mühleteich. So machten wir es auch und folgten nun dem Waldweg um den letzten Checkpoint zu erreichen. Lucy
hatte langsam merklich keine Lust mehr und wir eigentlich auch nicht. So waren dann die 600m welche auf dem Wegweiser stand bis zum Eselsplatz glaub die Längsten 600m die wir bis dato so gegangen
sind. Aber erreicht haben wir ihn und somit sie letzte Stempelstelle (140 Eselsplatz). Hier machten wir num eine längere Pause damit sich die Hunde, besonders Lucy etwas erholen konnte. Innerhalb von
zwei Minuten lagen nun also drei schlafende Hunde vor unseren Füssen.
So besprachen wir nun wie wir für die restlichen ca 5km vorgehen wollen. Variante 1 war den vorgegebenen Weg, Variante 2 ein Teil der des steilen Singeltrails zu umgehen und den zweiten Teil wieder
auf der richtigen Strecke gehen und Variante 3 die beiden Singletrails sowie auch die Sösetalsperre umgehen zu Gunsten unserer Sicherheit weils doch mit der Konzentration nicht mehr so ganz
klappte.Grad als wir uns für Variante 3 entschieden hatten rief Becci von der Orga an, ob bei uns alles klar sei. War es, so wurde instruiert dass wir das Selfie sowie Uhrzeit notieren selber machen
wenn wir zurück sind.
Also los! Erstmal gleich falsch abgebogen, rasch gemerkt und umgedreht auf den richtigen Weg ging es nun Bergab. Lucy brauchte nun sehr häufig gutes zureden und motivieren um zurück zum Camping zu
gehen und auch Ronja liess sich ein paar Mal einladen, trabte dann aber wieder fröhlich vorweg. Nur Akela, der hat sein Powernap voll ausgekostet und lief vorweg als wär nichts gewesen. Die beiden
Mädels haben wohl einfach auch gemerkt, dass wir echt froh waren bald zurück zu sein.
Um fünf vor Zwölf waren wir am Wohnmobil, banden die Hunde an, schmissen die Rucksäcke auf den Tisch und gingen vor um unser Ziel-Selfie um 23:57Uhr zu machen und die Zeit einzutragen. Unsern
Gesichtern an merkt man glaub ich gut, dass wir froh waren zurück zu sein. :-D
Und wer denkt wir beenden das Trekking mit müdem Gesicht hat falsch gedacht, wir beendeten mit einem mega Grinsen. Als wir nämlich zurück kanen lag Prinzessin Ronja auf dem Tisch :-)
So waren es auf Mathias‘ Bergfex 63,1km, auf Anita‘s 59,7km macht im Durchschnitt also 60km! Für Anita und Lucy bisher die längste am Stück gelaufene Strecke!
Die Sösetalsperre besuchten wir dann als kurzer Abstecher auf der Heimfahrt, so sahen wir noch was wir umgangen haben und waren immer noch überzeugt die richtige Strecke gewählt zu haben.
Fazit Harz: Total schön, wir kommen wieder!
Fazit Strecke: sehr schöne Streckenführung.
Fazit Streckenlänge: Nach der Sommerpause hätten 50km auch gereicht, besonders für‘s Pfoten-Nesthäckchen.
Fazit Karten: Die Karten zu drucken war ne super Idee, uns liegt‘s ab Papier mehr als ständig auf‘s Handy zu gucken und zu scrollen. Was wir ja dank Vorbereitung genau so machen
konnten.
Fazit Wehwehchen: Mathias zwei Blasen, Anita flache Füsse & Schultern und müde Beine :-)
Herzlichen Dank an
Dogtrekking Harz für die Orga unter erschwerten Bedingungen, es war toll bei euch!