Das Dogtrekking Zinal hat bereits etwas abenteuerlich angefangen. Eigentlich wäre die Schweiz ein kleines Land - könnte man meinen.... Die Anreise dauerte aber trotz Allem fast 5,5h um von Anita bis nach Zinal zu fahren. Der Autobahn folgend mit kleinem Zwischenhalt am Lac de Gruyère bis zum Genfersee und dann in Richtung Sierre wo wir entspannt die Ausfahrt nahmen. Aber huiii! die Anfahrt hatte es in sich, ab da ging es nur noch hinauf in steilen Serpentinen. Mathias' altes Wohnmobil hatte ganz schön zu kämpfen! Bereits nach wenigen Kilometern mussten wir rasch in einer Bucht halten um das Kühlwasser ausdampfen zu lassen und zu warten bis sich die Temperatur wieder beruhigte. Die bereits da schon tolle Aussicht hat das Warten aber erträglich gemacht.
Anschliessend ging es weiter den Berg hoch, durch herzige Dörfli und Baustellen, eng an Felswänden vorbei und dann endlich die Erlösung: Das Dorfschild von Zinal! Der Campingplatz war rasch gefunden und wir wurden vom Dogtrekking Team Switzerland herzlich in Empfang genommen vor schönstem Bergpanorama!
Dort haben Anita, Mathias und Iris mit Ronja, Lucy, Akela und Ava sich angemeldet und eingerichtet und eine kleine Runde durch Zinal gemacht um noch rasch einkaufen zu gehen. Etwas später folgte auch Markus mit Sky. Um 19Uhr war die Begrüssung und Besprechung. Anschliessend haben wir Z'nacht gegessen und sind dann bereits um 21Uhr ins Bett, mit Kuhglocken-Sound von der Weide nebenan.
Am Samstagmorgen um 6Uhr war tagwach! Wer sich als erstes bewegt hat, hat augenblicklich die Aufmerksamkeit von Ronja auf sich gezogen, die dann rumkasperte bis endlich alle aufgestanden waren und die Hunde zum Wohnmobil rausspediert wurden, damit wir in Ruhe Frühstücken und den Proviant parat machen konnten. Die Motivation war allerdings zunächst noch nicht bei Allen da, denn es trommelte friedlich der Regen aufs Wohnmobildach....
Um 7:50Uhr haben wir am Start die Karte und die Hinweise sowie Checkpoints entgegengenommen. Wie schon vermutet führte es ungefähr dieser Strecke entlang welche wir uns gedacht haben, da das Hotel Weisshorn für alle in der Strecke vor kam. Nach dem obligatorischen Startfoto - ohne Regen! - und los gehts! Zuerst etwas flussaufwärts um bald schon links abzubiegen in Richtung Berg. Und ab da ging es erstmals bergauf. Kalt hatte dann definitiv niemand mehr von uns! Der Erste Checkpoint war relativ schnell erreicht und als Selfie festgehalten.
Weiter ging es nun etwas moderater der Berg hoch, parallel zum Tal. Als dann ein Drehkreuz folgte, das recht schmal war und Anita mit Ronja und Iris mit Ava sich durchschlängelte war es für Mathias mit zwei Hunden schon etwas lästiger. Er nahm also das Drehkreuz kurzerhand weg, lief entspannt durch und steckte es wieder in die Befestigung. SO geht das mit sich das Leben leichter machen! :) Nun ja, und dann hörte man entspanntes Glockengebimmel, wir schauten uns kurz an - okay, eigentlich sollte es keine Kühe mehr haben, aber schauen wir mal! Naaa von wegen keine Kühe mehr, wir liefen geradewegs durch eine Weide mit wunderschönen Eringer-Kühen. Als klar wurde, dass diese nicht nur auf der Weide sondern auch mitten auf dem Pfad standen haben wir uns mit Stöcken ausgestattet und Mathias hat sich als erstklassiger Kuhtreiber erwiesen. Die Kühe waren sehr friedlich, die Hunde relativ entspannt. So liefen wir also eine Weile einer Kuh hinterher, welche auch den Pfad viel bequemer fand als einfach mal auf die Seite zu gehen, konnten sie dann in einer Kurve endlich überholen und etwas später die Weide wieder verlassen.
Hier musste nun irgendwo der nächste Checkpoint sein, am Boden war schonmal ein Smiley aufgesprayt, aber das auf dem Felsen war nicht ersichtlich. Wir gingen also weiter - da die Karte etwas arg klein war, konnte man es auch nur ungefähr sehen, wo es denn sein soll. Nun kam es uns aber doch komisch vor und wir fragten uns, ob wir beim Weide überqueren vielleicht einfach etwas übersehen hatten?! Anita liess also kurz den Rucksack zurück, ging nochmals retour bis zur Weide und etwas in die Weide hinein um zu schauen, ob der gesuchte Fels dort war. War er nicht. Also wieder hoch, Lagebesprechung, wir werden weiter gehen und dann mal schauen. Keine 10m weiter war der Fels und das gesuchte Smiley zu sehen. Und wir amüsierten uns wieder einmal, weil Mathias und Anita so ab und zu mal das Flair haben kurz vor Wegweisern, Hinweisen oder noch schöneren Znüniplätzen anzuhalten, statt 10m weiter zu schauen. Somit: Selfie mit Smiley und weiter gehts!
Nun ging es weiter hoch bis zum mehr oder weniger höchsten Punkt des Trekkings. Zwischen dem schnaufen weils teils doch recht tough berghoch ging hielten wir immer mal wieder an für ein "wow, so schön" und Fotos machen. Man hätte sicher effizienter unterwegs sein können, aber wir geniessen gerne auch die Berge und die Landschaft. An einer Stelle haben wir ein kleiner Schlenker mehr gemacht um die Höhenmeter etwas besser zu verteilen, sind dann neben einem wunderschönen Walliser Häuschen vorbeigekommen, bestaunten von Weitem einen Wasserfall und erreichten die erstmals höchste Stelle. Ab da war nun auch für die Hunde überall Wasser in den etlichen Bächen welche wir überquerten. Et voilà der nächste Checkpoint, ein Warnschild mit Pickel.
Und dann etwa ab 10:15 hat uns die Sonne erreicht. So schauten wir uns nun langsam um nach einem Znüniplatz. Diesen fanden wir auch relativ schnell bei einem Alphäuschen. Dort sass ein Jäger,
welcher das Häuschen für die Jagd gemietet hatte - wie wir später erfuhren und liess uns vor dem Haus auf dem Bänkli sitzen um die Hunde zu füttern und etwas zu essen. Er sprach uriges
Walliser-Deutsch und hatte einen tollen Humor, wir haben uns bestens unterhalten und etwas geschmunzelt ob seinem Glas Weisswein welches auf seinem Tisch stand während er Karotten und Gurken
gerüstet hat.
Weiter ging es alles parallel dem Tal entlang, über zahlreiche Bäche, immer etwas hoch, etwas runter, durch Geröll, auf schmaleren und breiteren Wegen und mit allerschönstem Panorama. Checkpoints
mussten keine mehr gesucht werden, denn der Nächste war das Hotel Weisshorn und konnte somit nicht übersehen werden.
Dass Ronja sich unterwegs mal eben noch schnell in Kuh(?)scheisse wälzte und irgendwie dann Anita mit dem müffelnden Hund eher nach hinten verbannt wurde, war übrigens das grösste Malheur das uns unterwegs passiert ist.
Am Hotel Weisshorn angelangt konnten wir uns grad noch einen der letzten Draussen-Plätze ergattern und genossen alkoholfreies Bier, Kaffee und der bereits als ausgezeichnet schmeckend vom Orga-Team empfohlene Heidelbeerkuchen. Dieser war tatsächlich perfekt, genau richtig in der Süsse, sehr dick belegt mit Beeren und ohne viel Schnickschnack! Hier auch von uns eine absolute Empfehlung für die Hausspezialität "Gâteau aux myrtilles"!
Während wir gemütlich da sassen zog leider so langsam das Wetter zu. Bereits am Morgen war ersichtlich, dass am Nachmittag noch mit Regen zu rechnen sein könnte, was sich dann auch bewahrheitete. Wir wären aber nicht wir, wenn wir nicht einmal mehr einfach Glück hätten. Es tröpfelte zwar etwas beim losgehen, aber immer nur so wenig, dass es sich nicht einmal lohnte die Regenjacke aus dem Rucksack zu nehmen.
Es erfolgte nun der erste längere Abstieg zum nächsten Checkpoint dem "Zentrum des Wallis". Und ab hier war es dann auch gelegentlich mit den Hunden - besonders mit Ronja und Ava etwas lästig. Nicht weil sie keinen Bock mehr hatten, sondern weil es gefühlt im 100m Tackt Eichhörnchen hatte, welche den Weg querten oder in den Bäumen turnten. So denn auch beim Checkpoint, ein Foto mit Hunden war zwar möglich aber "ein schöner Rücken kann auch entzücken" das Eichhörnchen war in der falschen Richtung unterwegs.
Ab hier war dann auch gut, dass der Weg in bewaldetem Bereich weiter führte, denn es tröpfelte etwas mehr und wurde ziemlich schwülwarm. Die Strecke führte nurn so richtig hoch und runter, jedes Mal wenn man dachte, es ginge nun etwas flacher oder gar etwas abwärts war da auch schon der nächste "Stutz" (hochführender Hang). Entsprechend gab es von hier auch weniger Fotos, denn es zog sich ganz schön, zumal es landschaftlich natürlich nicht mehr so spektakulär war wie auf dem Berg. Es fand sich dann nach einer kleinen Wegoptimierung (parallelweg etwas höher führend) der nächste Checkpoint.
Vorbei an weiteren Eichhörnchen und tollen Pilzen gingen wir geradewegs dem nächsten Abstieg entgegen. Der erste Teil optimierten wir wiederum ein wenig und nahmen den Fahrweg statt den Singletrail und der zweite Teil musste dann so gemacht werden wie eingezeichnet. Uff! Der hatte es in sich! Es ging runter und runter, hörte gefühlt nicht mehr auf. Das ging ganz schön in die Knie und unten angelangt machten wir erstmal noch eine kleine Pause.
Nun wieder kurz eine Lagebesprechung. Der Weg würde nochmals hoch durch ein Waldstück führen um dann vor Zinal wieder entlang des Flusses folgen. Der nächste und letzte Checkpoint war nach Zinal am Fluss. Wir haben uns dann entschieden unten zu bleiben und parallel zur Strasse den breiten Wanderwegen zu folgen bis Zinal und nicht mehr in den Wald hoch. Distanz war ziemlich die gleiche, aber wir haben ein paar Höhenmeter gespart ;) Nach Zinal dann konzentriertes links-blicken um den Stein zu finden welcher im Fluss fotografiert werden musste. Gefunden und fotografiert!
Dann nur noch dem Fluss entlang bis zum Campinglpatz und dem Zielfoto. Wir wurden von allen die bereits in einem grossen Kreis zusammensassen jubelnd empfangen. Das Zielfoto wurde geschossen und wir haben uns am Wohnmobil zuerst mal gemütlich hingesetzt, etwas getrunken und dann den Hunden Abendessen gemacht. Anschliessend sind wir auch noch ein Weilchen zum grossen Kreis nach vorne gegangen um ein feines Raclette und einen Schluck Wein zu geniessen. Danach Duschen, nochmal etwas warmes essen und Feierabend!
Ein richtig tolles Trekking mit einer schönen Streckenführung war es! Gesamt kamen wir auf gut 31km, knapp 1500hm hoch und knapp 1500hm runter. Ausgerechnet ergeben dies ca. 48,5 Leistungskilometer.
Nach einer geruhsamen Nacht - wieder mit schönem Glockengebimmel von den Kühen begleitet - haben wir gefrühstückt und sind nochmals mit den Hunden eine schöne kleine Runde spaziert. Wieder am Fluss hoch, den Teil kannten wir ja vom Vortag bereits, dann aber weiter bis zu einer grösseren Brücke und auf der anderen Seite den Fluss wieder herunter. Zum Abschluss nochmals durch eine Kuhweide wieder mit den schönen Eringer und ihren toll verzierten Glocken(-bänder).
Anschliessend folgte die Siegerehrung und wir durften mit einem richtig tollen 3. Platz nach Hause fahren. Von allen eine unglaublich tolle Leistung - besonders auch von denen die den Hike gemacht haben! Eine superschöne kleine Dogtrekking-Gruppe mit familiärer Atmosphäre. Danke an das Orga-Team! Wir haben den Termin für nächstes Jahr bereits notiert!